PAIRI DAEZA
PUBLIC LIBRARY (Gruppenausstellung / Symposium)
AMERIKAGEDENKBIBLIOTHEK / BERLIN 2014
Im Lesesaal der Amerika-Gedenkbibliothek lege ich ein Buchobjekt mit schwarzem Einband und zwei Buchrücken ausgelegt. Da es zwei Buchrücken besitzt, kann es nicht geöffnet werden. Das Buchobjekt hat keinen Titel.
Die Herkunft des Wortes Paradies geht auf die altpersiche Wortkombination Pairi Daēza zurück und bezeichnet eine architektonische Struktur, die einen Ort umschließt. Pairi Daēza beschreibt also nicht die Gestalt eines Paradiesgartens selbst, sondern eine architektonische Struktur, zum Beispiel einen Zaun, einen Wall oder eine Mauer, die einen unzugänglichen Ort von seiner Umwelt trennt. In historischen Aufzeichnungen über das Paradies werden geologisch isolierte Orte – die Insel im Meer, das Tal in den Bergen, eine Oase in der Wüste oder die Beschreibung eines Feuerwalls, der einen Ort umschließt und dessen Zugang unmöglich macht, beschrieben.
In verschiedenen Kulturen wurde die Gestalt des Paradieses von SchriftstellerInnen und Philosophen in Büchern beschrieben, von Künstler:innen in Bildern visualisiert oder auch mündlich an die nächsten Generationen überliefert.
Das Paradies ist und bleibt ein fiktiver und utopischer Sehnsuchtsort.
Kurator:innen: Katharina Hohmann, Christiane ten Hoevel
Kooperation: Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)
Mit freundlicher Unterstützung von Jens Lienig Buchbinderei, Berlin.
Förderung: Hauptstadtkulturfonds, Botschaft der Vereinigten Staaten Amerikas